Kis-Balaton

Der Kleinbalaton ist eine riesige Sumpfwelt, ein Teil des Nationalparkes im Oberbalaton. Es ist Hauptsächlich für seine einzelartige Vogelwelt berühmt. Das gesperrte Gebiet darf man nur mit Erlubnis und Begleitung laut vorheriger Zeitabstimmung eintretten.

Die Insel Kányavár ist ein Naturschutzgebiet im Klein-Balaton, länger als 1km, auch frei zu besuchen. Die Naturfreunde sind hier mit Wanderwagen, Aussichtsturmen, und Angelsmöglichkeiten erwartet.

 
 

Ich begrüße Sie herzlich im Namen der Kleinplattensee-Raum-Gesellschaft in unserer Gegend.
Mit Hilfe ünseres Prospektes möchten wir Sie und Ihre Familie in der eigenartigen Region der Komitaten Somogy und Zala herumführen. Diese Siedlungen bieten Ihnen die ungestörte Ruhe, Stille und Friedlichkeit in so einer geschützten Naturumgebung, welche mit ihrer Pflanzen- und Tierwelt ein einzigartiges Erlebnis gewährt.
Durch Besichtigung unserer Museen und Gedenkhäuser können Sie das ehemalige Leben der Menschen dieser Region kennenlerrien.
Die Menschen von heute können Sie am besten kennenlernen, wenn Sie ihre Gastfreundschaft in Auspruch nehmen.
Unsere Heilbäder erwarten die, die sich ausruhen und erholen möchten, mit Dienstleistungen vom hohen Niveau.
Das Angeln und die Jagd bieten-.außerdem angenehme Entspannungsmöglichkeiten.
Wir hoffen, daß Sie nach dem Kennenlernen und der Bewanderung unserer Region mit prächtigen Erlebnissen reicher werden.
Für Ihren Aufenthalt wünschen wir Ihnen schönes Wetter und angenehmes Zeitvertrieb.

   
 
  Der Kleinplattensee, als weit ausgebreiteter, zusammenhängender Wasserlebensraum, vertritt in Europa einen einzigartigen Wert. Schon am Ende des vorrigen Jahrhunderts war dieses Gebiet von seiner unvergleichbaren Vogelwelt beriihmt, welche auch nach der Trockenlegung des Sumpfes in den 20-er Jahren, zwar in kleinerer Menge, aber übriggeblieben ist. Seit 1951 ist es ein Naturschutzgebiet.
   
 
  Während der in den 80-er Jahren begonnenen Rekonstruktionsabreiten des Sumpfes wurden neue Lebensräume (dh.: neue Ernährungs- und Fartpflauzungsplätze für die Tierwelt) geschäffen. Um diese neuen Lebens-räume schützen zu können, wurde die Fläche des Naturschutzgebietes in 1986 auf 15.000 Ha vergrößert. Zwei riesigen Sumpffiltergebiete sichern der Wasser-und Sumpftierwelt die zum Weiterbestehen nötigen Ernährungs-, Fortplanzungs- und Ruheplätze. Außer der 250 beobachteten Vogelarten finden hier zahlreiche (heute nur noch selten vorkommene) Tier-und Pflanzenarten einen sicheren Zuflucht.
 Von den ehemaligen ungarischen Haustieren kann der Büffel in Käpolnäs-puszta (zwischen Zalakomár und Balatonmogyoród) besichtigt werden.
   
 
 

In der Nähe von Fenékpuszta, neben der Autostraße Nr. 76 befindet sich das Forschungshaus des Naturschutzgehietes, wo die Besucher mit Prospekten, Ausstellungen, Videofilmen und Unter-kunft erwartet werden. Für Gruppen und einzelne Gäste wird Eintrittsmöglichkeit in das Naturschutzgebiet und fachkundige Führung gesichert.
 Der Plattensee ist der größete seichte Süßwassersee in Mittel-Europa. Auf diesem Gebiet haben sich unschätzbare Werte angehäuft. Es ist außerdem unser einzigartiger Nationalschatz, eben deshalb ist die Verhinderung seines weiteren Wasserqualitätsverderbes unsere vordringliche Aufgabe. Der Aufbau des Kleinbalatonsschutzsystem dient auch der Erlangung dieses Zieles.

 

  Bis zum Ende des vorrigen Jahrhunderts hatte der Fluß Zala im heutigen Unter-Zala-Tal eigentlich kein Flußbett. "...es ist unter dem Sumpf verschwunden...". Sein Wasser kam richtig geseiht durch der natürlichen Sumpfwelt des Kleinbalatons, in den Balaton.
Seit der ersten Hälfte des 19. Jh-s wurde die Wasserhöhe des Balatons mehrmals stufenweise versenkt. In 1822 wurde die Mühle von Fok, in 1847 die von Kiliti und in 1863 die von Ozora abgerissen. Zu dieser Zeit wurde die Siö-Schleuse aufgebaut. Die Wasserhöhe hat sich drastisch vermin-
dert, die Fläche ist auf die Hälfte zurückge-gangen, und auch die herumliegenden Sümpfe sind ausgetrocknet. Die Wasser-läufe -so auch das Wasser des Flußes Zala-sind demzufolge direkt, ungereinigt in den Balaton gelangt. Im Folge dieser Eingriffe haben die herumliegenden Sümpfe ihre Funktion auf dem Gebiet des Wasser-qualitätsschutzes gerade dann verloren, als die sich entwickelnde Zivilisation die Qualität der in den See fließenden Gewässer ständig verdarb.
   

 Diese unerwünschte Veränderung der Wasserqualität war in der Bucht von Keszthelv am auffälligsten.
Es begann eine weitgehende Erforschungs-und Planungsarbeit, um die Ursachen aufzudecken. In 1976 wurde von Fachleuten der Studienplan des Schutzsystem angefextigt. Der Aufbau dieses Systems wurde in zwei, technisch trennbaren Phasen geteilt. Die in der ersten Phase geplanten Arbeiten wurden zwischen 1981 und 1985 gemacht. Auf Grund der während des fast 10 jährigen Betriebs durchgeführten Wasserqualitäts-messungen kann festgestellt werden, daß die Vorerwartungen wesentlich übertroffen wurden.

 Die Bauarbeiten der zweiten Phase wurden 1984 begannen. In den ersten Jahren wurden die nötigen finanziellen Mittel nicht gesichert, so hat sich der Abfertigungs-termin verschoben. Mit der Einschaltung des vorübergehend überfluteten Gebietes des Kleinbalatons hat der nährstoffzuriick-haltende Wirkungsgrad des Systems zugenommen. Die oben erwähnten Fakten machen die Beschleunigung, bzw. die Beendung der Bauarbeiten dieser Investition nötig.
Das ist notwendig einerseits im Interesse der Verbesserung der Wasserqualität des Balatons, und andererseits ist es auch von der Seite der Gesellschaft erwünscht.

DIE ENTSTEHUNG

Der Kis-Balaton war einmal organischer Teil des Balaton, und bildete mit zusammen einen einzigen See. Römeische Schiffe landeten im 4. Jahrhundert in der Nähe von Fenekpuszta. Pribina, ein slawischer Fürst, erreichte die Burg Zalavär auf dem Wasserweg (9. Jh.). In Balatonhidveg machten noch im ver gan-genen Jahrhundert Dampfschiffe fest. Das Jahr 1818 markiert den Beginn einer grundlegenden Umwandlung: der Ormander und Simonyer Hain auf der Seite Somogy wurden entwässert. 1835 begann die Trockenlegung des Zala-Tals, 1 863 baute man die Siöfoker Schleuse, wodurch sich der Wasserpegel um 3-4 M senkte. In dieser Zeit vollzog sich die Abtrennung des Gebietes vom Balaton. 1886 durchstach man die Diäs-Inseln und führte den Fluss Zala hindurch. Zu einer weiteren Austrocknung führte die 1926 beendigte Regulierung des Fluss-Unterlaufs, der nun-durch Dämme geleitet-unvermittelt in den Grossen-Plattensee mündete. Mitte Jahrhunderts begann die Meliorierung des unteren Zala-Tals, und in den 1970 -ger Jahren starteten dort landwirtschaftliche Produktionsversuche.

Als versprüngliches Sumpfgebiet blieb nur das Kis-Balaton-Becken erhalt  doch auch hier gab es spürbare Eingriffe in das Natursystem. Die ehema lige Balaton-Bucht erhielt nun ihren Wassernachschub nur noch durch den Gru wasser, die Niederschläge und die Flutungen. Ein austrocknender, sumpfarti Lebensraum entwickelte sich mit kräftiger Vegetation und kleinen, offenen Was-serflächen.

Der Verfall der Wasserqualität des Balatonsees (erstes sichtbares Zeichen 1966 die Blaualgeblüte in der Bucht von Keszthely) sahen die Fachleute in hohen Nährstoffbelastung der Zala begründet. Fast die Hälfte der nachfliessen den Wassermenge gelangt durch diesen Fluss in den Plattensee. Um diesen Immisi-sonswert zu senken, entwarf man das Kis-Balaton- Schutzsystem, das in z
Phasen realisiert werden sollte. Der erste Bauabschnitt "Hidveger See" wu 1985 beendet. Die originale Konzeption sah eine Wasserreinigung mit einer Fl höherer Ordnung (Makrofitons) vor. Sie wurde aufgrund der praktischen Erf rungen und Untersuchungen abgelöst durch ein Modell, das sich auf Reinigungswirkung von Algen stützt. Das Schutztsystem befindet sich derzeit der 2. Phase der Gestaltung des Feneker-Sees. Hir wird ein anderer Weg ein schlagen, der eine Harmonisierung der Forderungen des Wasserschutzes und 2. Teil gegensätzlichen Interessen des Naturschutzes zum Ziel hat.
 
DIE GESCHICHTE DES NATURSCHUTZES

Die Naturwerten der Sumpfwelt - in erster Linie die spektakulären Reiherkolo-nien - haben schon im vergangenen Jahrhundert das Interesse der Ornitologen geweckt. 1886 veröffentliche Prof Gäbor Szikla einen fachwissenschaftlichen Be-richt über die Siedlungen. Unter Leitung von Ottö Hermann und Sändor Lovassy beschäftigte sich der 2. Internationale Ornitologie-Kongress (Budapest 1891) mit diesem Wasservogel - Eldorado. Von 1906 an führte Jakab Schenk vogelkund-liche Forschungen am Kis-Balaton durch. Als Zusammenfassung erschien 1918 seine Arbeit über "Die einstigen und gegenwärtigen Nistplätze der Reiher in Un-garn". Unter dem Einfluss dieses Essays, über den Untergang der Klonien, organi-sierten niederländische Vogelschützer eine öffentliche Sammlung zur Rettung des Brutgebiets.

Eine ungarische Bewegung unter Führung von Kälmän Warga schloss sich an. Die öffentliche Bedeutung dieses Themas mag man daran ablesen, dass die Reihe heimatlicher Spender durch den Gouverneur Miklös Horthy eröffnet wurde. Von der angesammelten Summe wurde 1922 ein bezahlter Naturschutzwächter - der erste in Ungarn - als "Reiherwächter" angestellt. Jözsef Gulyäs Fischer-meister aus Vörs wurde mit der Aufgabe betraut.

1930 baute man den ersten Vogel-Beobachtungsturm. 1940 wurden die Grenzen des geplanten Vogelreservats durch Kälmän Warga und Miksa Földväry, Präsident des Landes-Naturschutzamtes festgelegt. Am Widerspruch der grössten Landeigentümer der Abtei Zalavär und der Herrshaft Festetich sheiterte das Vorhaben. Es kam zu keiner gesetzlichen Regelung. Nach dem Krieg und der darauffolgenden Verstaatlichung erhielt das Vogelkundeinstitut den staatlichen Auftrag, das Kis-Balaton-Gebiet zu beaufsichtigen. 1951 wurde eine Fläche von 2437 kh (ca.: 1400 ha) offiziell unter Shutz gestellt. Die vogelkundliche Forschung ruhte in dieser Zeit. Film, Fotografie und Literatur mit Wesken von Istvän Homoki Nagy, Zoltän Tildy und Istvän Fekete nahmen sich des Themas an. Ers mit der Arbeit von dr. Andräs Keve (1975-76) über die Vogelwelt am Kis-Balaton begann wieder die wissenschaftliche Forschung.

Anfang der 80-ger Jahre begannen die Arbeiten am Kis-Balaton-Schutzsys-tem. Aus dem einst entwässerten, dann landwirtschaftlich genutzen Gebiet entstand der heutige Hidveger See. Die zunehmende Bedeutung des Naturschutzes und die Vergrösserung des Feuchtgebietes liessen die geschützte Fläche des Gebietes auf 14745 ha anwachsen. Der internationale Rang dieses "Wetlands" wurde durch die Aufnahme in die Wildwässer-Liste des Ramsarer Pakts dokumentiert. Die höchste Naturschutz-Einstufung folgte 1997: Das Gebiet wird Teil des Balaton-Höchlandischer Nationalpark. Damit erhalten folgende Ziele höchste Priorität: Schutz des pflanzen- und tierkundlichen Werte, der biologischen Vielfalt und der ungestörten Tätigkeit des Natursystems. Aufgrund seiner hohen Bio-Diversität und seines Arten- und Individuenreichtums verdient das Feuchtgebiet Kis-Balaton diesen Shutz. Darüber hinaus bildet es einen wichtigen ökologischen Baustein im Netz der ungarischen (und europäischen) Natur-Lebensräume.
 
DIE NATURWERTE

Wälder In den Hart- und Weichholzauen bilden die Weiden (Salicatea purpurea), die Eschen (Cariceto remotae Fraxinetum), die Eschen und Erlen (Faxineto panonicae-Alnetum), sowie die Eichen-Eschen und Ulmen (Querco-Ulmetum) charakteris-tische Waldgesellschaften. Ältere Baumbestände finden sich nur noch vereinzelt. Des typische Baum dieses Raumes ist die Schwarzerle (Alnus glutinosa), im örtlichen Sprachgebrauch auch "Hainbaum" genannt. Die Schutzstreifen der Seen sind mit Pappeln (Populus) und Weiden (Salix) bestanden. 

Von den Krautpflanzen kommen das Grosse Zweiblatt (Listera ovata), das Schwertblättrige Waldvöglein (Cephalenthera longifolia), die Schaftlose Primel (Primula vulgaris), die Frühligs-knotenblume (Leucojum vernum), die Nestwurz (Neottia nidus-avis) und die Schmerwurz (Tamus communis) vor. In der Kronen der alten Bäume baut der Seeadler (Haliaeetus albicilla) seine riesigen Horste. Die Ansiedlung dieses ver-stärkt geschützten Greife wird durch Kunst-Nester und Winterfütterung gefördert. Auf den Inseln ünd in Baumhöhlen der Valdränder halten sich Fledermäuse auf. Am häufigsten findet man die Rauhhautfledermaus (Pipistrellus nathusü) und die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus).

Wiesen und Weiden

Von besonderem ökologischen Wert sind die Sumpfwiesen, die austrocknenden Moorwiesen und Trockenrasen-Inseln, aber auch die Mähwiesen und Rand-biotope. Eine sinnvolle Möglichkeit, diese Offendlandflächen vor Verbuschung zu schützen, ist die extensive Beweidung. Der Naturschutz besinnt sich dabei auf alte Hausturassen wie die Ungarische Graurind (Bos taurus primigenies podolicus), und den auspruchslosen Wasserbüffel ( Bos bubalus domesticus), die diesen unter-schiedlichen Lebensräumen optimal angepasst sind. 

Eine der seltenen Wiesen-pflanzen ist die Spinnen-Ragwurz (Ophn&127s sphecodes). Zahlreiche geschützte Kna-benkrautgewächse kommen hier vor: Das Kleine Knabenkraut (Orchis morio), das Fleischrotes Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata), das Sumpf Knabenkraut (Orchis laxiflora susp. palustris), das Wanzen-Knabenkraut (Orchis coriophora) und das Helm-Knabenkraut (Orchis militaris) sind nur einige Beispile. Daneben findet man auf Wiesen und an Waldrändern die Hundswurtz (Anacamptis pyra-midalis), dem Herbst-Schraubenständer (Spiranthes spiralis), und den Echte Sumpfwurz (Epipactis palustris). 

Auf den Trockenrasen blüht die Kleine Trauben-hyazinthe (Muscari botryoides) und an einigen Stellen die Bunte Schwertlilie (Iris variegata). Im Winter suchen die sonst feuchtigkeitsliebenden Kammolche (Tritu-rus cristatus) und Teichmolche (Triturus vulgaris) die Rasen auf. Von den Amphi-bien kommen die Knoblauchkröte (Pelobates fuscus), die Erdkröte (Bufo bufo) und die Wechselkröte (Bufo viridis) vor.
Seltener Brutevogel dieses Gebietes ist die Wiesenweihe (Circus pygargus) und die Wiesenralle (Crex crex). In den Feuchtwiesen nistet der Rotschenkel (Tringa totanus) und auf den trockeneren freien Flächen hört man regelmässig  den Wachtelruf (Coturnix coturnix). Der Wiedehopf (Upupa epops) ist hier auch anzutreffen. Er bewohnt die hohlen Weiden am Rande der Wiesen. Unter der Nagetieren sind zwei Arten erwähnenswert: die Nordische Wühlmaus (Microtus oeconomus) und die Erdmaus (Microtus agrestis). Beide sind Relikte aus der letzten Eiszeit.

Wasserlebensräume

 In der Abwechslung liegt der besondere Wert des Gebietes. Am- und im Wasser haben sich Lebensgemeinschaften gebildet, die in Ungarn nur sehr selten zu finden sind. So lassen sich auf der 5400 ha-Fläche des Feneker Sees allein 150 cönotaxonisch beschreibbare Pflanzenarten nachweisen. Besondere Bedentung kommt der in Mitteleuropa einzigartigen Sumpfvegetation (Phragmitetea) zu. Mit etwa 2200 ha nehmen dabei die Röhrichte (Scripo-Phragmitetum) ein. Es folgen die Grosssegen (Magnocarition) mit 1500 ha und die Laichkrautvegetation der zahlreichen Kanäle. Auch der Hidveger See weist mit ca. 50 Arten eine noch beachtenswerte Vielfalt auf. Zum Grossteil ist hier die Wasser-Sumpf-Vegetation infolge der Überflutung zum Stillstand gekommen. In diesem Bereich des Kis-Balaton dominieren die offenen Wasserflächen.

Grosssegen Vegetation

Die Grosssege ist der Repräsentant der an das Wasser gebundenen Pflanzen-gesellschaften. Fast alle Übergänge zwischen den Bultenseggen und den Grossegen sind nachweisbar. Die Hauptpflanzen sind der Bultensegen (Carex elata) und der Ufer Sege (Carex riparia). Beide Arten bilden ausgedehnte Vorkom-men. Häufig leuchten die gelben Blüten der Wasserschwertlilie (Iris pseudacorus) aus dem Blättermeer. Farbtupfer setzen auch die blau aufbrechenden Wiesen-Platterbsen (Lathyrus palustris) und der Grosse Hahnenfuss (Ranunculus lingua). Daneben findet man den Kalmus (Acorus calamus) und den einst Schwimm-Moore bewohnenden Sumpffarn (Thelypteris palustris) in den Flachwasserzonen. Die tieferen Teile zwischen den Bulten ist deshalb erwähnenswert, weil sich hier Grossegen- und Laickkrautvegetation miteinander vermischen. Das Grossegen-Gebiet ist der bevorzugte Lebensraum von Moorfrosch (Rana arvalis) und Rot-bauchunke (Bombina bombina). Von den Singvogelarten trifft man häufig auf den Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus), den Rohrschwirl (Locustella luscinioides) und die Rohrammer (Emberiza schoeniclus). Hier befinden sich auch die Brutplätze der besonders geschützten Moorente (Aythya niroca).

Röhrrichte

 Der Kis-Balaton ist eines der grössten Röhrricht-Gebiete Mitteleuropas. Sein be-sonderer ökologischer Vert liegt in der mosaikarten Struktur begründet. Langezeit ungestört geriet das unzugängliche Schilfmeer erst im vergangenen Jahrhundert durch seine "Reiherdörfer" in den Blickpunkt der interessierten Fachwelt. Auch heute noch brüten hier der verstärkt geschützte Seidenreiher (Egretta garzetta), der Löffler (Platalea leucorodia), der Rallenreiher (Ardeola ralloides), der Fischreih (Ardea cinerea), der Purpurreiher (Ardea purpurea), der Nachtreiher (Nyctico-rax nycticorax), die Zwergrohrdommel (Ixobrynchus minutus) und die Rohrdom-mel (Botaurus stellaris). In den kleinen Offenwasserbereichen sind massenweise Entenvögel zu beobachten, alle Entenarten Ungars finden hier geeignete Brut-plätze. Bedeutende Nistbestände bilden die Moorente (Aythya nyroca) und die Graugans (Anser anser). Aus dem Konzert der Singvögel lassen sich die Stimmen von Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus), Rohrschwirl (Locustella luscinioides), Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus), Tamariskensänger (Lus-ciniole melanopogon), und Bartmeise (Panurus biarmicus) heraushören.

Kanale und Ufer

Das langsam fliessende, an einigen Stellen verschlammte Wasser der Kanäle und Gräben schafft ideale Voraussetzungen für die Ausbreitung der Laichkrautveg se tation. Dem Betrachter werden wohl zuerst die weissen Sterne der Seero (Nymphaea alba) auffallen. Die Gräben entlang kommt der giftige Wasserschie Sumpf-Brennessel (Urtica kioviensis), und Kalmus (Aco rus ling (Cicuta virosa). calamus) sind ebenfalls auffällige Bewohnei der Uferbreiche. Die kleinstblütigs en Pflanze der Welt, die Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) lebt hier zwischen den Wasserlinsendecken (Lemnaceae). In den schmalen Sumpfkanälen ist der Hun zu Hause, der früher als Futter für Schweine und Enten fisch (Umbra krameri) gefangen wurde. 

Den wechselnden Lebensbedingungen dieses Lebensraum h sich der Schlammpeizger (Misgurnus fossilis) auf einzigartige Veise angepasst: Se von vielen Adern durchwobener Nachdarm macht die Aufnahme atmosphä ge-schen Sauerstoffs möglich. Früher zählte diese Fischart zu den Haupt-Fasten-richten und die Schlammpeizger-Fischerei war ein blöhendes Geshäft. Von d la-Reptilien kommen regelmässig die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicuor. ris), die Ringelnatter (Natrix natrix), und die Würfelnatter (Natrix tesselata)
In den Uferweiden baut die Beutelmeise (Remiz pendulinus) ihre freihängend Nester.

Offenes Wasser

Während der Feneker See überwiegend von Vegetation bedeckt ist, dominier  am Hidveger See die offenen Wasserflächen und die Laichkraut-Pflanzengesell- schaften. Den Überflutungen folgend, eroberte der Wasserknöterich (Polygon amphibium) grosse Gebiete. Dieser Bestand hat sich aber jetzt zurückgebild.
Bemerkenswert sind zwei Laichkrautarten, die Wassernuss (Trapa natans) de mei-Frucht nach Kastanien schmeckt, und deshalb gesammelt wurde, und der Gene Wasserschlauch (Utricularia vulgaris), der zu den Insektenfängern gehört. nährstoffreichen Wasser gedeiht die Krebsschere (Stratoides alloides).

-Sie bedeckt stellenweise grosse Wasserflächen und sichert die Lebensbe gungen einer Libellenart, deren Vermehrung an diese Pflanze gebunden ist, rten Grünen Mosaikjungfer (Aeschna viridis). Die Larven von mehr als 30 Mückena entwickeln sich in den Wässern und bieten eine sichere Nahrungsgrundlage für viele Tierarten, darunter auch den Wasserfrosch (Rana esculenta). Von den etwa 30 nachgewiesenen Fischarten stellt der bedeutende Bestand der Karpfen (Gyrunus carpio morpha hungaricus), eine echte Besonderheit dar. Fische bilden die Hauptnahrung der sehr seltenen Otters (Lutra lutra), der sich diesem Lebens-raum optimal angepasst hat. Grosse Fischfresser sind auch die Kormorane (Pha-lacrocorax carbo). 

Ihre Nistkolonien mit ingesamt mehr als 900 Brutpaaren sind schon von fern an den im Wasser stehenden, abgestorbenen Weiden erkennbar. Man schätzt den täglichen Fischkonsum dieser geschichten Jäger auf 1,5 Tonnen. Auch die Weissbartseeschwalben (Chlidonias hybrida) bilden Siedlungen. Sie be-stehen aus vielen, auf dem Wasser schwimmenden Nesten. Flache, vegetations-freie Inseln brauchen die Fluss-Seeschwalben (Sterna hirundo) zum Brüten. Oft siedeln sie zusammen mit Lachmöwen (Larus ridibundus), seltener mit ihrer Ver-vandten, der Schwarzkopfmöwe (Larus melanocephalus).

Der Nationalpark und die Stiftung "Ertekeinkert" organisieren regelmässig Aktionen für die Erhaltung dieses Nistsiedlungen. Es sind die drittgössten ihrer Art in ganz Ungarn. Ziel der Arbeiten ist es, Inseln langfristig als Brutplatz zu erhalten. Aufwachsende Kraut- und Strauchvegetation wurden entfernt und die Uferböschungen mit Weidengeflecht und Basaltsteinen vor Wellenschlag ge-schützt. Während des Herbstzuges auf dem offenen Wasser und im Winter auf dem zugefrorenen See lassen sich bis zu 50 000 Wildgänse beobachten. Tagsüber tummeln sich eine grosse Zahl futtersuchender Enten, unter ihnen auch einige seltene Gäste, auf den Wasserflächen.

SEHENSWURDIGKEITEN

Der grösste Teil der Kis-Balaton ist aus Gründen des Naturschutzes gesperrt. Allen Besuchern offen stehen die Ausflugszenter auf der Insel Känyavär, in Vörs und Käpolnapuszta. Angelmöglichkeiten gibt es an der Mündungstrecke der Zala, (von der Eisenbahnbrücke bis zum Balaton), auf der Insel Känyavär, am östlichen Ufer der vereinigten Kanäle (Fenekpuszta), an den zwei Seiten des Verbindungsweges zwischen Zalavär und Zalaszabar und am Bäränder Wasser (Zalaseite). In allen anderen Gebieten des Kis-Balaton ist das Angeln verboten!

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